Altersdiskriminierung & Co
Definition / Facetten
Was ist Diskriminierung?
Bundesamt für Statistik
amnesty.ch 2024
Arten der Diskriminierung
Oft geschieht Diskriminierung unbewusst. Der Titel dieser Seite ist «Radical Inclusion» und kann somit Personen, die kein Englisch sprechen ausschliessen. Die Stiftung Bonjour verwendet bewusst englische Namen für Apps, Projekte und Konzepte. Damit sollen sie über die den Röstigraben und den Gotthard hinaus besser verstanden werden. Wir sind uns bewusst, dass wir damit aber wieder andere auschliessen. Inklusion ist eine Haltung, stets zu lernen und besser zu werden auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft.
- Altersdiskriminierung — Der Gebrauch von negativen Altersbildern, Stereotypen, Vorurteilen oder Generalisierungen z.B. in der Form von Beleidigungen.
- Behindertenfeindlichkeit (Ableism) — körperliche oder geistige Fähigkeiten
- Fremdenfeindlichkeit und Rassismus — Abstammung, Hautfarbe, geografische Herkunft, Nationalität
- Lookism — Diskriminierung aufgrund des Aussehens
- Klassizismus — soziale Herkunft
- Seximsmus, Transphobie — Geschlecht
- Lesbophobie, Homophobie, Queerfeindlichkeit — Sexuelle Ausrichtung
- Diskriminierung aufgrund der Religion, der politischen oder sonstigen Überzeugung
Formen der Diskriminierung und Häufigkeit
- Ausschluss und fehlende Berücksichtigung: 42%
- Spott: 41%
- Verbale Gewalt und Drohung: 36%
- Mobbing und Geheimhaltung von Informationen: 35%
Quelle: Bundesamt für Statistik «Diskriminierungserfahrung»
Was ist Altersdiskriminierung?
«Ageismus bedeutet, dass Menschen aufgrund ihres Alters benachteiligt oder herabgewürdigt werden. Das kann sowohl junge als auch ältere Menschen betreffen, trifft aber in der Praxis meist Senior:innen. Ältere Menschen werden oft als schwach, stur oder nicht mehr lernfähig dargestellt. Diese Vorurteile beeinflussen, wie sie in der Gesellschaft wahrgenommen und behandelt werden.»
adullam.ch
«Wichtig ist die Unterscheidung zwischen direkter und indirekter Diskriminierung. Erstere liegt vor, wenn eine Person aufgrund ihres Alters ausgeschlossen wird, etwa bei Alterslimiten für öffentliche Ämter. Um eine indirekte Diskriminierung handelt es sich, wenn Informationen etwa über Öffnungszeiten von amtlichen Schaltern nur noch elektronisch zugänglich sind.»
Was sind die Auswirkungen von Altersdiskriminierung?
«Altersdiskriminierung hat weitreichende Auswirkungen auf alle Aspekte der Gesundheit der Menschen – ihre körperliche Gesundheit, ihre geistige Gesundheit und ihr soziales Wohlbefinden. Altersdiskriminierung überschneidet und verschärft andere Formen der Benachteiligung, einschliesslich solcher im Zusammenhang mit Geschlecht, Rasse und Behinderung. Altersdiskriminierung fordert einen hohen wirtschaftlichen Tribut für den Einzelnen und die Gesellschaft»
Dies ist ein Auszug aus dem Report gegen Altersdiskriminierung der WHO. Laut dem Report verhält sich jede zweite Person diskriminierend gegenüber älteren Menschen. Und in Europa berichten jüngere Menschen über mehr Altersdiskriminierung als andere Altersgruppen.
Interpretation
Der Weg von der Diskriminierung hin zu Teilhabe und Teilgabe auf Augenhöhe
Die Schweizerische Bundesverfassung verankert in Artikel 8 das Verbot der Altersdiskriminierung. Dennoch fehlen konkrete rechtliche Grundlagen zum Schutz davor.
Um Altersdiskriminierung zu überwinden, müssen wir sie zunächst als solche erkennen. Diese Erkenntnis kann herausfordernd sein, da sie uns mit unbequemen Realitäten und Gefühlen konfrontiert.
Bonjour anerkennt die Bedeutung geschützter Räume, in denen sich Menschen authentisch und respektvoll mit dem Thema auseinandersetzen können. Dabei ist das Ziel, eine Welt in der alle Menschen, da, wo sie gerade stehen im Leben, sich einbringen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
- The Bonjour Way
Bonjour setzt sich ein für mehr Inklusion und Miteinander – analog und digital
Bonjour setzt sich dafür ein, dass sowohl in der analogen, wie in der digitalen und virtuellen Welt nicht diskriminiert wird und öffentliche Plätze, die für alle zugänglich und offen sind, gefördert werden.
Bonjour setzt sich ein für mehr Inklusion und Miteinander
Respekt und Inklusion – auch in digitalen Räumen
Viele von uns verbringen viel Zeit in digitalen oder virtuellen Räumen. Genau so wie in analogen Räumen gilt es da andere so zu respektieren, wie sie sind.
Bonjour sensibilisiert Menschen und Organisationen für das Thema Inklusion in digitalen Räumen und sucht stetig nach Partnern, um gemeinsam zu experimentieren und zu lernen.
solange es nicht alle sind.»
Martin Luther King Jr.
Generationenmiteinander
Indem verschiedene Generationen mehr miteinander in Kontakt kommen, werden sie gegenseitig für ihre Anliegen und Herausforderungen sensibilisiert. Vorurteile können abgebaut und gemeinsam Lösungen entwickelt werden.
-> Das Projekt CuboPlus will das Generationenmiteinander fördern und jung und alt ermächtigen, selbst für sich und andere Lösungen zu entwickeln. Mehr zum Projekt gibt es hier.
Blockprogrammierung ermöglicht auch Menschen ohne Programmierkenntnissen, Computer zu «programmieren».
Begegnungsorte
Begegnungmöglichkeiten, die für alle offen sind, sind eine wunderbare Möglichkeit, auf andere zuzugehen, jemand mitzunehmen, sich zu engagieren und gemeinsam die Diversität zu zelebrieren.
Bonjour sensibilisiert für Möglichkeiten, wie bestehende Formate wie Mittagstische, Musikproben, Sport-, Yoga- oder Meditationsklassen für möglichst alle zugänglich gestaltet werden. Die Zugänglichkeit ist oft ein gemeinsamer Lernprozess. Kommt zum ersten Mal eine Person im Rollstuhl, eine Person mit Sehbehinderung oder eine Person, die die lokale Sprache nicht spricht dazu, müssen gemeinsam Lösungen gefunden werden.
-> Im Pilotprojekt Portier Basel wurde mit offenen Begegnungsorten experimentiert. Mehr Informationen gibt es hier.
Stadtpicknick auf dem Landhof in Basel. Ein Angebot des Quartiertreffpunkt Wettstein
Inklusion in der Praxis: Eine Leine werfen
Wir wissen, dass kleinere Projekte schnell damit überfordert sind, es allen recht zu machen. Deshalb entwickelt die Stiftung Bonjour das Konzept «Gangway». Eine Gangway ([ɡæŋweɪ]; deutsch «Laufgang») ist der Anglizismus für eine Zugangsbrücke oder Zugangstreppe zum Besteigen oder Verlassen eines Schiffes. Mit der Metapher spielen wir auf die Lücke zwischen Menschen und Veranstaltungen an, die es zu überbrücken gilt.
Wir laden Projekte, Veranstalter und Organisationen herzlich ein, mit dem Ansatz «Gangway» Erfahrungen zu sammeln und das Konzept gemeinsam mit uns zu entwickeln.
👉 Links
WHO: Connecting Generations
Bei der Bekämpfung von Altersdiskriminierung schlägt die WHO drei Strategien vor:
- Politik und Recht
- Bildungsaktivitäten
- Intergenerationelle Interventionen
Seit Herbst 2023 gibt es eine Anleitung für intergenerationelle Interventionen. “Connecting generations” zeigt Organisationen, wie sie intergenerationelle Projekte planen und umsetzen können.
«Jede/r kann Teil von Burning Man sein. Wir heissen die/den Fremde/n willkommen und respektieren sie/ihn. Für die Teilnahme an unserer Community bestehen keine Voraussetzungen.»
«Ebenso können im Laufe des Lebens alle Menschen an dem einen oder anderen Punkt von der Abwertung innerhalb einer der Diversitätsdimensionen selbst betroffen sein:
- Wir alle werden altern, erfahren möglicherweise Beeinträchtigungen oder Behinderungen oder chronische Erkrankungen.
- Die Hälfte der (Welt-) Bevölkerung sind Frauen und viele davon leisten zusätzlich zum Beruf Familien- und Sorgearbeit.
- Unsere Weltanschauung kann in Konflikt mit der Umwelt oder dem politischen System geraten. Viele von uns kennen Geschichten von Flucht, Vertreibung oder Ausschluss aus der eigenen Familie.»
Parkrun ist eine internationale Wohltätigkeitsorganisation mit Sitz in Grossbritanien. Von Freiwilligen organisiert, treffen sich jeden Samstag unzählige Menschen und überwinden eine Strecke von 5km. Dabei spielt es keine Rolle was sie tragen, ob sie joggen, spazieren oder rollen. Alle Menschen sind willkommen, so wie sie sind. Die Community zählt schon über 3 Mio Menschen in 20 Ländern.
«… Die Prinzipien sozialer Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlage der Sozialen Arbeit. Dabei stützt sie sich auf Theorien der Sozialen Arbeit, der Human- und Sozialwissenschaften und auf indigenes Wissen.»