Projektinitiative
Alterssiedlungen
In Verbindung sein – auch auf Distanz.
Wir wollen gemeinsam lernen, wie Beziehungen zu Angehörigen, Freunden, Nachbarn und Freiwilligen aufgebaut, erhalten und gestärkt werden können. Ziel ist es, neue Wege zu finden, wie wir selbstbestimmt und resilient in unseren Netzwerken eingebunden bleiben können, analog oder digital.
Projektübersicht
Projektstand
- Projekt gestartet
- Projekt abgeschlossen
- Projektdokumentation
Projektorganisation / Kontakt:
Circle + Alterssiedlungen ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Bonjour mit der Spitex Allschwil Binningen Schönenbuch, den Bethesda Alterszentren, dem Gustav Benz Haus und dem Forum Siedlungsleitungen des ZABS (Verein Zusammenarbeit Alterswohnungen Region Basel).
Andere interessierte Organisationen dürfen uns gerne kontaktieren.
Partner
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Inhalt
Zentrale Fragestellungen
Kreise – unsere Netzwerke der Zukunft?
Wie kann die tägliche Interaktion zwischen Bewohner*innen, Angehörigen, Nachbar*innen und Freiwilligen gefördert werden, um soziale Einbindung zu fördern?
Wie kann Vertrauen und Verbindlichkeit innerhalb der sozialen Kreise gestärkt werden, damit Unterstützung rechtzeitig und zuverlässig geleistet wird?
Welche Technologien sind leicht zugänglich und benutzerfreundlich genug, um eine einfache Selbstorganisation und Unterstützung zu ermöglichen?
Wie können wir für Krisensituationen Resilienz aufbauen und gemeinsam mit unserem Umfeld Herausforderungen meistern?
Können wir ein System entwickeln, das flexibel auf unterschiedliche Bedürfnisse der Bewohner reagiert, z. B. bei gesundheitlichen oder sozialen Veränderungen?

Ausgangslage
In Kontakt sein - auch auf Distanz
Die Stiftung Bonjour hat vor vier Jahren die Circle-App entwickelt. Basierend auf den bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen soll nun in Zusammenarbeit mit Alterssiedlungen und Alterszentren ein Modell entwickelt und getestet werden, das auf Circle basiert. Das Modell soll die Einbindung und die gemeinschaftliche Resilienz stärken.
Mit zunehmendem Alter nehmen soziale Kontakte in der Regel ab. Familien sind geografisch verteilt, aber digitale Möglichkeiten erlauben uns, auf Distanz in Kontakt zu bleiben. Die Anzahl der Personen, mit denen ältere Menschen in Kontakt sind, variiert stark (Höpflinger 2024). Dieses Projekt zielt darauf ab, insbesondere für Menschen mit wenigen Kontakten, eine Grundlage zu schaffen, um mehr Kontakte zu knüpfen und diese zu pflegen. Dies muss nicht unbedingt über eine App geschehen.
Alterssiedlungen und Alterszentren haben Kontakt zu ihren Mieter*innen. Das ermöglicht uns, von Siedlungsleitungen und Bewohnenden zu lernen und gemeinsam ein Modell zu entwickeln.
Projektidee
Einbindung stärken
Ziel des Projekts ist es, ein Modell zu entwickeln, welches ermöglicht, dass Menschen über verschiedene Lebenssituationen hinweg in Verbindung mit ihrem Umfeld bleiben.
Mit analogen und digitalen Tools soll eine regelmässige Interaktion gefördert werden, um die Resilienz zu stärken und das soziale Netz zu aktivieren.
Angehörige, Freunde und Nachbarn sollen durch Selbstorganisation schnell gegenseitige Unterstützung leisten können, ohne dass sie ihre Eigenständigkeit verlieren. Diese gegenseitige Füreinanderdasein stärkt nicht nur das soziale Netzwerk, sondern fördert auch das Wohlbefinden aller Beteiligten.

Projektfazit
In Verbindung sein, auch auf Distanz
Das Projekt untersuchte, wie Beziehungen zu Angehörigen, Freunden, Nachbarn und Freiwilligen aufgebaut, gepflegt und gestärkt werden können – analog wie digital. Ziel war es, Wege aufzuzeigen, wie Menschen selbstbestimmt und resilient in ihren Netzwerken eingebunden bleiben.
Projektverlauf
Phase 1
In Workshops in drei Siedlungen wurden Bedürfnisse ergründet. Zentrale Erkenntnis: Menschen möchten sich über Themen oder Tätigkeiten austauschen (z. B. Scrabble, Häkeln, Bücher) und generationenübergreifend in Kontakt kommen.
Phase 2
Erste Modelle wurden getestet. Dabei zeigte sich:
- Blick nach innen: Viele Menschen haben weit mehr Interessen, als ihnen bewusst ist. Diese zu entdecken, eröffnet neue Anknüpfungspunkte.
- Blick nach aussen: Wenn diese Interessen mit jenen anderer verbunden werden, entstehen neue Möglichkeiten der Vernetzung.
Das Spiel “Interessenblume”
Bis zu vier Personen erkunden mithilfe der digitalen Flower App ihre persönlichen Interessen und markieren diese auf einem physischen Blumenbrett.
- In Runde 1 erzählen sie: Was ist mein Thema? Warum interessiert es mich?
- In Runde 2 gehen sie auf mögliche Schnittstellen ein: Wie könnten wir über dieses Thema in Verbindung bleiben?
Das Spiel ermöglicht Selbstreflexion, gegenseitiges Kennenlernen und schafft die Basis für neue oder vertiefte Verbindungen.

Wirkung
- In Runde 1 erzählen sie: Was ist mein Thema? Warum interessiert es mich?
- In Runde 2 gehen sie auf mögliche Schnittstellen ein: Wie könnten wir über dieses Thema in Verbindung bleiben?
Symptombekämpfung und drohender Verlust der Sinnhaftigkeit in der Gesundheitsversorgung
Viele, die sich für einen Beruf in der Betreuung oder medizinischen Versorgung entscheiden, suchen darin auch Sinnhaftigkeit, oder einen “Purpose”, wie anderen helfen, für Mitmenschen da sein oder Gutes tun. Oft aber sind ihnen in der Praxis die Hände gebunden. Im Arbeitsalltag werden oft Symptome abgearbeitet im Wissen, dass die Ursachen damit nicht beseitigt werden.
Ausblick
Wir wollen reagieren aber nicht mit einer weiteren Professionalisierung, sondern mit der Schaffung von Beziehungsnetzen.
Wir sind überzeugt, dass eine bessere soziale Einbindung nebst besserer Lebensqualität auch zu weniger Spitalaufenthalten und Pflegebedarf führen können.
Mit der Projektinitiative Societal Health wollen wir gemeinsam lernen und einen präventiven Ansatz für eine gesündere und resilientere Gemeinschaft schaffen — analog und digital.
Und wir wollen gemeinsam herausfinden, wie Profis im Gesundheitswesen im organisationsübergreifenden Austausch und mit Quartiernetzwerken einen ganzheitlicheren Ansatz verfolgen und zu ihrem Purpose zurückfinden können.
Output
(konkrete Ergebnisse des Projekts)
- Aufbau eines nachhaltigen Unterstützungssystems für Brückenbauer:innen / soziale Häkler:innen
- Sichtbarmachen, wertschätzen und stärken bestehender sozialer Kompetenzen und Engagements (Dokumentation Portraits, Geschichten, Erkenntnisse)
- Entwicklung eines übertragbaren Ansatzes mit klaren Qualitätskriterien für erfolgreiche soziale Vernetzung
Outcome
(Veränderungen auf Ebene der Zielgruppen / im Quartier)
- Mehr natürlicher Austausch und Begegnung zwischen Menschen
- Entstehung tragfähiger Beziehungsnetze
- Stärkere Verbindung zwischen professioneller Versorgung und informellen Nachbarschaftsnetzwerken
Impact
(gesellschaftliche Wirkung, langfristig)
- Verbesserung der gesellschaftlichen Gesundheit durch stärkere soziale Einbindung
- Höhere gefühlte Lebensqualität und reduzierte soziale Isolation
- Entlastung des Gesundheitssystems, insbesondere bei chronischen Belastungen