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Der Leitfaden um Hürden abzubauen.

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- Quartierprojekte
Hürden erkennen und abbauen
Eine Vielzahl von Hürden halten viele Menschen davon ab, an einem erfüllten Quartierleben teilhaben zu können. Während des Pilotprojekts Portier Basel haben wir einen Katalog aller Hürden zusammengestellt, denen wir begegnet sind. Es ist unglaublich, wieviele physische und psychische Hürden Menschen davon abhalten, das Quartier und die vorhandenen Angebote geniessen zu können.
Die Liste soll als Leitfaden dienen und Sorgenden Gemeinschaften, Quartierprojekten und Veranstaltern helfen, Hürde um Hürde abzubauen.
Soziale Hürden
Schwierig, Leute im Quartier kennenzulernen: Leute arbeiten, gehen nach Hause und Türe zu.
Man kennt sich nicht
Es fehlen Orte, an denen spontane, niederschwellige und regelmässige Begegnungen möglich sind. In Italien: Café an der Ecke, niemand trinkt Kaffee alleine.
Fehlende Kontakte und Begegnungsorte
Kein Kontakt zu Nachbar*innen
Wer keine Angehörigen in der Nähe hat, muss für Hilfe bezahlen
Es gibt wenige Menschen die Zeit haben, zuzuhören
Kein Kontakt zu Personen, die sich auskennen und informiert sind
Es fehlt der Kontakt zu Menschen mit denen man etwas machen oder mit denen man sich für etwas engagieren kann
Fehlender Austausch zwischen Generationen: Jede Generation hat andere Ressourcen - diese zu verknüpfen könnte für alle Seiten gewinnbringend sein!
Jemand haben die/der den Rollstuhl stossen kann
Überlastete Nachbar*innen, weil alles zu viel wird
Räumliche/bauliche/strukturelle Hürden
Sicherheitsempfinden
(Beispiel: Velos die keine Rücksicht nehmen)
Nicht barrierefrei
Mobilität: Bus hält zu wenig nahe am Trottoir und man kann mit Rollator und Wägeli nicht ein- oder aussteigen.
Zugänglichkeit Infrastruktur (Beispiele: Schulhäuser sind während Ferien und Wochenenden nicht genutzt. Werkräume könnten durch das Quartier genutzte werden etc.)
Kein Internetzugang
Keine attraktive und niederschwellige Plattform
Fehlende Ladestationen um auf E-Auto umzusteigen
Finanzielle Hürden
Rentner werden mit teuren Kursen abgezockt
(z.B. Computer Kurse)
Kosten für Zusatztickets für Begleitperson, wenn Besuche alleine nicht mehr möglich sind (z.B. Theater)
Finanzielle Ressourcen
Viele Angebote sind sehr teuer.
(z.B. Konzerte, Theater, Museen. Dort ist auch die Konsumation teuer und nicht mal Wasser ist gratis)
Wissen wie, wo, was und für wen
Nicht wissen
wo Infos oder Hilfe holen, wer Hilfe braucht, was es alles gibt...
Info alleine nützt nichts, es braucht einen Anstoss - wie soll ich mich verhalten (auch als Gebende?)
Unwissenheit, da neu im Quartier
Fehlende Information (nicht wissen, dass etwas stattfindet oder dass es ein Angebot gibt)
Unklarheit über Art eines Anlasses/Begegnungsorts (Inhalt/Zweck, Zielpublikum, Seriosität etc.)
Informationsdschungel und einzelne Angebote
(keine Rundumversorgung, sondern alle decken einen Bereich ab, zu wenig Absprachen, Austausch und Miteinander unter Organisationen im Altersbereich)
Körperliche und emotionale Hürden
Persönliche Mobilität
Schwierig, Leute im Quartier kennenzulernen: Leute arbeiten, gehen nach Hause und Türe zu.
Fehlende Kraft, etwas alleine zu machen
(Beispiele: mit Rollator od. Rollstuhl alleine unterwegs sein, Müll runtertragen, Einkäufe hochtragen, Wäsche aufhängen etc.)
Krankheiten
Grösste Hürde ist im Kopf
(den inneren Schweinehund überwinden)
Gefühl nichts geben zu können, hindert am Nehmen; Hilfe annehmen schwer wenn keine Gegenleistung möglich ist
Aus dem Haus kommen ist für Bewohnende ein grosses Thema
Gründe evtl. keine Energie mehr für Zusätzliches, da das selbständige Leben bereits viel Energie abverlangt und viele nicht in ein Pflegeheim möchten.
Alleine irgendwo hingehen ist nicht einfach
Diskriminierung aufgrund von Alter, Herkunft, Lebenssituation, Lebensphase
Fehlendes Wissen zu informellen Regeln
Angst
(jemanden um etwas zu bitten,um Hilfe zu fragen, vor aufdringlichen Menschen, vor Beleidigungen, nicht dazu zu gehören, keinen Zugang zu finden, mit jemandem Kontakt aufzunehmen)
Nicht miteinander sprechen können
(Fremdsprache oder Sprach- & Leseverständnis)
Verschlossenheit Wille / Motivation etwas zu unternehmen fehlt
Fehlender Mut
Gesellschaftliche Hürden
Viele Arbeitende leben in einer Blase
Überforderung bei zu vielen Möglichkeiten und Angeboten
Fehlende Zeit
Soziale Schicht
(jede Schicht, jedes Milieu und jede Gruppierung haben andere Herausforderungen und Hürden)
Schwellenangst
nicht mitreden können (fehlende Bildung) oder nicht
schick genug
Strukturen und Verantwortung bei Mitwirkungen
(z.B. Organisation von Vereinen mit GV, Protokoll etc.)
Kulturelle Hürden
Schweizer sind verhalten
Wir freuen uns darauf, dass in Zukunft mehr Menschen den Zugang zu einem erfüllten Quartierleben finden.
Gerne nehme ich Inputs entgegen, beantworte Fragen und teile Erfahrungen oder Herausforderungen.

Vorlagen:
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