Projektinitiative

Societal Health

(umgangssprachlich: Sozialer Teppich)

Trotz grosser Anstrengungen wird keine wesentliche Verbesserung der gesellschaftlichen Gesundheit und Integration erreicht.

Wissenschaftler haben soziale Isolation und gefühlte Einsamkeit mit einer Vielfalt von physischen und psychischen Krankheiten in Verbindung gebracht. Wir sind überzeugt, dass eine bessere soziale Einbindung zu weniger Spitalaufenthalten und Pflegebedarf führen können.

Mit der Projektinitiative Societal Health wollen wir gemeinsam lernen und einen präventiven Ansatz für eine gesündere und resilientere Gemeinschaft schaffen — analog und digital.

Lasst uns gemeinsam am sozialen Teppich häkeln!

Projektübersicht

Projektstand

Schärfung Projektidee
Finanzierung
Team/Projektpartner
Prototyp

Tools im Einsatz

Ressourcen

Projektorganisation / Kontakt:

Societal Health ist eine Projektinitiative der Stiftung Bonjour mit Spitex Basel und Universitäre Altersmedizin Felix Platter. Weitere Organisationen — auch ausserhalb von Basel — dürfen uns gerne kontaktieren.

Partner

mitMachen

Interessiert an der Projektinitiative? Oder sehen Sie Potentiale in Ihrem Sektor oder Umfeld? Dann bringen Sie sich ein und gestalten Sie mit:

Inhalt

Ausgangslage

Formelle Versorgung und informelle Quartiernetze

Das Projekt Societal Health baut auf Potentialen auf, welche die beteiligten Organisationen im Projekt Portier Basel auf der Schnittstelle zwischen formeller Versorgung/Betreuung und Quartierleben erkannt haben. 

Einbindung

Im Projekt Portier Basel haben wir gelernt, wie schwierig es ist, an sozial isolierte oder auf sich allein gestellte Personen heranzukommen oder sie in ein aktives Quartierleben einzuführen. 

Auf der anderen Seite sehen Organisationen wie die Spitex oft den Bedarf für mehr Einbindung im Quartier. 

Damit das Potential auf der Schnittstelle zwischen formeller Versorgung/Betreuung und Nachbarschaften ausgeschöpft werden kann, gilt es gemeinsam zu experimentieren, Vertrauen zu Menschen aufzubauen und Rollen zu klären.

In Beziehung sein statt Symptome bekämpfen

Wir sind überzeugt, dass eine bessere soziale Einbindung und mehr Miteinander im Quartier zu weniger Spitalaufenthalten und Pflegebedarf führen. Im diesen Sinn sehen wir die Projektinitiative Societal Health als einen präventiven Ansatz für eine gesündere und resilientere Gemeinschaft.

Gemeinsam wollen wir einen Schritt zurück machen und herausfinden, wie wir den sozialen Teppich in den Quartieren engmaschiger machen oder da wo nötig flicken können. 

 

Zurück zur Sinnhaftigkeit

Viele, die sich für einen Beruf in der Betreuung oder medizinischen Versorgung entscheiden, suchen darin auch Sinnhaftigkeit, oder einen “Purpose”, wie anderen helfen, für Mitmenschen da sein oder Gutes tun. Oft aber sind ihnen in der Praxis die Hände gebunden. Im Arbeitsalltag werden oft Symptome abgearbeitet im Wissen, dass die Ursachen damit nicht beseitigt werden. 

Wir wollen gemeinsam herausfinden, wie Profis im organisationsübergreifenden Austausch und mit Quartiernetzwerken einen ganzheitlicheren Ansatz verfolgen und zu ihrem Purpose zurückfinden können.

 

Der Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Gesundheit

Wissenschaftler haben soziale Isolation und gefühlte Einsamkeit mit einer Vielfalt von physischen und psychischen Krankheiten in Verbindung gebracht. Dazu gehören erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, Demenz, Schlaganfall, Angstzustände oder Depressionen. Im Gegensatz dazu ist eine verbesserte soziale Einbindung mit einer längeren Lebenserwartung und einem besseren sozialen, emotionalen und körperlichen Wohlbefinden verbunden. 

Quelle: Social Isolation and Loneliness in Older Adults 

Projektmotivation

Was uns antreibt

“Beziehungen knüpfen und Vertrauen schaffen»

Viele von uns haben Mühe, schwierige Situationen anzusprechen oder diese auszuhalten. Dadurch können Beziehungsnetze wegfallen und Hilfsstrukturen nicht greifen. Trotz grosser Anstrengungen von Organisationen und Einzelpersonen wird keine wesentliche Verbesserung der gesellschaftlichen Gesundheit und Integration erreicht.

Unser Ziel ist es, unkompliziert Raum und Anreize zu schaffen, damit mehr Beziehungen geknüpft und ein «Vertrauensteppich» gebildet werden kann. Auf dieser Grundlage sollen alle  Zugang zur Gemeinschaft sowie mehr Selbstbestimmung und Lebensfreude im Quartier finden.

Dazu wollen wir Barrieren überwinden und alte Muster durchbrechen. 

Ansatz

Brücken bauen und soziales Gewebe häkeln

Menschen im Fokus

Wir sehen immer wieder Personen, die ein Gespür, eine Begabung oder einen «Schlüssel» gefunden haben, wie sie auf andere zugehen und Brücken zwischen Menschen bauen können. Bei anderen scheint es, als würden sie am sozialen Gewebe im Quartier häkeln. Oft wird der Wert dieser sozialen, präventiven Arbeiten vergessen oder verkannt.

In diesem Projekt wollen wir nicht Organisationen, sondern diese Brückenbauer*innen und Häkler*innen ins Zentrum stellen. Wir wollen mit ihnen lernen, sie untereinander vernetzen und in ihrer Rolle stärken.

Wir wollen die wichtigen Rollen sichtbar machen, wertschätzen und auch anderen ermöglichen, diese Rolle in sich zu erkennen, sie sich mutig anzueignen und in sie hineinzuwachsen.

Wie können die Rollen unterstützt werden?

Kann ich etwas falsch machen? Könnte es zuviel werden? Wer weiss das? Wer kann weiterhelfen? Wie könnte die Vernetzung untereinander aussehen, auch über Sprach- und Kulturgrenzen hinaus? Was braucht es, dass mehr Menschen, die in diese Rollen hineinwachsen wollen, dies auch tun können?

Diesen und weiteren Fragen wollen wir gemeinsam nachgehen.

Analog und digital

Im Projekt Portier Basel wurden wichtige digitale Grundlagen erarbeitet für die Kommunikation von engagierten Personen im Quartiernetzwerk untereinander und die Bekanntmachung in den Quartieren.

Diese Grundlagen ermöglichen ein Projekt, das nicht an einen Ort gebunden ist. Die beteiligten Brückenbauer*innen und Häkler*innen können je in ihrem Umfeld aktiv sein — unabhängig vom Ort.

Auf diesen einfachen Grundlagen wollen wir aufbauen und ein harmonisches Zusammenspiel von analog und digital erarbeiten. Dabei wollen wir möglichst vermeiden, dass es zu «Medienbrüchen» kommt. Vielmehr soll versucht werden, die Tools, die schon verwendet werden, einzubinden.

Fachorganisationen

Welche Rolle spielen Fachorganisationen, Anlaufstellen, Quartiervereine oder die Spitex? Zugang, Vermittlung, Begleitung, Ergänzung?
Wir wollen gemein­sam heraus­finden, was es zum erfolg­reichen Brückenbauen und sozialen Teppich häkeln alles braucht.
Foto rechts: Das Projektteam auf einer Quartierbegehung in Basel. Von links: Iris Lenardic, drei Brückenbauerinnen, Tobias Meyer, Sam Schneider, Nosheen Tariq, Claudia ­Lötscher. Nicht im Bild: Uta Leatherbarrow

Projektphasen

Vorgehen Vorprojekt

Definition
Schärfung des geografischen und inhaltlichen Rahmens und der Projektziele (Output, Outcome, Impact). Öffnung für weitere Partnerorganisationen. Lernen mit 5-10 Brückenbauer*innen (Quartierbewohnende und Profis). Prinzipien erarbeiten. Rahmen setzen für Rekrutierung und Arbeit der Brückenbauer*innen. Anträge für Finanzierung.

Rekrutierung
Ausschreibung und aktives Aufsuchen der Brückenbauer*innen

Ausschreibung der Evaluation

Projektstart

Projekte

Auswahl aktueller und geplanter Projekte der Denk- und Machfabrik Bonjour in Kollaboration mit Praxispartnern und Wissenschaft.

Wir laden herzlich ein zum mitDenken und mitMachen!

Toolbox

Die Bonjour Werkzeugkiste ist ein Sammel­surium an Ideenansätzen, Prototypen und Ressourcen.

Fast alles was bei Bonjour entsteht ist open source. Aus diesen Samen sollen an ver­schie­denen Orten neue Blumen wachsen, die Menschen das Leben verschönern.

Viel Spass beim entdecken & ausprobieren: